Sprechstunde

über alles was uns krank macht

Egal wie und ob man auf käuflichen Sex steht, das  Geschäft macht der Zuhälter. Ein paar Überlegungen zu Online-Diensten

leave a comment »


Egal wie und ob man auf käuflichen Sex steht, das Geschäft macht ein Dritter. Wie sehr das schon alle unsere Lebensbereiche betrifft, erleben gerade Gastwirte, die unter den Kommissionen von Lieferdiensten stöhnen.

Wiener Wirte wehren sich gegen Lieferdienste: „Foodora frisst unsere Restaurants auf“

Der zwingend erste Schritt nach dem reinen Geld-vermittelten Handel zwischen Verkäufer und Käufer war der Zwischenhändler, der die lokal nicht vorhandenen Waren ins Land brachte. Wie lukrativ das war, kann man zB in Venedig noch heute bewundern. Obwohl der Stadtstaat innerhalb seiner Stadtgrenze kaum etwas produzierte, reichten die Einnahmen für eine bis heute bezaubernde Fülle an Palästen und Kunstschätzen.

Natürlich lebten auch die Banken von jedem Warenaustausch, da für größere Geschäfte zuerst Geld vorgestreckt und dann gebunkert werden müsste. Dazwischen übernahmen Banken einen Teil des Risikos, das sie sich zwar fürstlich abgelten ließen, ermöglichten in kapitalistischen Systemen aber erst große Handelsgeschäfte. Sie beeinflussten zwar die Möglichkeiten, die die anderen Beteiligten in dem Warenaustausch hatten, trugen aber doch auch sehr viel zu seinem funktionieren bei.

In den letzten Jahrzehnten zwängen sich aber große Online-Spieler in diese Kette, deren Beitrag so gering, deren Ertrag so hoch und deren Haltung vergleichbar mit der eines Zuhälter ist.

Weil die hungrigen Kunden lieber mit ein paar Klicks sich lauwarmes Fastfood ins Haus bestellen, hat Foodora et al. das Gastgewerbe (und unterbezahlte Boten) inzwischen ebenso im Würgegriff, wie Amazon den Einzelhandel und die im Akkord auf eigenes Risiko arbeitenden Zusteller.

Und nicht zu vergessen, die Kreditkarten-Provider, die auch bei jedem Geschäft mitschneiden: beim Verkäufer ebenso wie beim Kreditkarten Besitzer.

Wenn man uns nun erklärt, dass die Beschränkung des Bargeldes i. e. L. dem Verbrechen, vielleicht auch den Zuhältern das Leben erschweren soll, sollten wir auch eine Erklärung einfordern, weshalb da eine neue Form der Zuhälterei toleriert wird, die bald mehr abschöpft als der, der das Produkt herstellt und diese dadurch umbringt. Oder holen wir Pizza und Bürger zukünftig auch aus China?

Written by medicus58

25. April 2024 at 10:43

Gusenbauer vs. Schüssel 2006 für alle die glauben Skandale und Verbalinjurien sind neu: Ein Déjà-vu

with one comment


Die Nationalratswahl 2024 erinnert mich etwas an das Jahr 2006. Ein „linker“ mäßig telegener SPÖ Kandidat, Alfred Gusenbauer, den die Partei aus reiner Verzweiflung an den Vorsitz gelassen hat, forderte die Rechte heraus, die ihm in Form des mit allen „rhetorischen und politischen Wassern gewaschenen“ Wolfgang Schüssel gegenüber sitzt. Aus heutiger Sicht ist das alles wohl kein Cliffhanger, denn jeder weiß, dass im Vergleich zu 2002 zwar auch die SPÖ Stimmen stimmen verloren hat, aber deutlich weniger als die ÖVP und somit am Ende die Wahl mit etwa einem Prozentpunkt Vorsprung gewann und wieder in einer GroKo endete.

Eine gewisse Parallele zu heute ergibt sich auch, dass das Kabinett Schüssel II eine etwas turbulente Vergangenheit hatte. Im Vergleich zur Post-Kurz-Ära zwar ein Kindergeburtstag (Türkis-Blau-Grün), aber Schüssel II setzte das Blau-Schwarz von Schüssel I zunächst als Schwarz-Blau fort, um nach der Spaltung des Koalitionspartners (Jörg Haiders BienenZüchterÖsterreischs) fliegend auf Schwarz-Orange zu wechseln.

Die Diskussion begann mit der „tiefen Sprache“ im Wahlkampf, obwohl Schüssel niemand von der SPÖ eine richtige Sau genannt hat. Gusenbauer lenkt ab. Schüssel meinte aber ohne mit der Wimper zu zucken, dass der Stil zwischen ihm und Gusenbauer ohnehin ordentlich läuft. Dann ging es zum Mega-SPÖ Skandal und Parteispenden. Ja, und damals, wie schon zu meiner Jugend ging’s um den Dauerbrenner Schulreform (Ganztagsschule) und Studiengebühren.
Beim Thema Arbeitsmarkt und den Pensionen wurde es dann härter. Blutig wurde es zum Thema des Pflegenotstandes und die Aktion der AK gegen die illegale Pflege, die auch im Hause Schüssel genutzt wurde. Jetzt war Schüssel der Umgangston seines Gegenübers nicht mehr so ordentlich:
Ich verstehe Ihre Schweißperlen auf der Lippe, mit diesem Untergriff haben Sie sich endgültig disqualifiziert. Ich würde niemals ihre Familie hereinziehen.

Am Ende dieser Diskussion stehen für mich zwei Dinge fest:
Erstens war der politische Umgangston schon immer unsachlich und polemisch und
zweitens haben sich weder die Problemkreise (Schule, Bildung, Pflege, Steuern, Gesundheitssystem,…) noch die Antworten, (Reden Sie’s nicht schlecht, mehr Eigenverantwortung, mehr Staat, mehr Arbeiten, Koalitionsansage nach der Wahl,…) geändert.

Einfach zum Nachschauen hier. Wer’s vergleichen will, für den hat die ORF TVThek das „TV Duell 1975 zwischen Kreisky und Taus“ vorrätig.

Ein paar Teaser:
Sechs Jahre Motivation
Ich muss bremsen, damit es Ihnen nicht geht wie gestern dem Herrn Westenthaler, der auch nicht ausreden konnte, weil die Zeit weg war
Da sind’s leider schlecht informiert
Das Versprechen eine bessere Bildung zu machen ist in den letzten vier Jahren leider nicht eingelöst worden. Wir haben heute Schulklassen wo in den Volksschulen bis zu 36 Schüler in den Klassen sind.
Reden’s nicht die Schulen schlecht, 90% der Eltern sind sehr zufrieden mit diesem Schulsystem
Österreich hat leider eine Akademikerquote die mit der der Türkei vergleichbar ist
„Ein Taferl“
„Bei Gusenbauer ist alles immer ganz einfach, in der Realisierung happert’s aber dann“
„Ich hab nix gegen Gewinne“
„Gusi: Es geht mir um die 3 Millionen Menschen die täglich zur Arbeit gehen und diesen Wohlstand schaffen.
Schüssel: Und das wissen Ihre Penthouse-Sozialisten a la Verzentnitsch und die Abfertigungskaiser a la Elsner, dass Sie jetzt da sitzen und die kleinen Leute vertreten?

Sie sind der Meinung 2€/h sind fair, dieser Meinung bin ich nicht
Der größte Skandal mMn ist das was heute die Arbeiterkammer angerichtet hat (illegale Pflege)“
„Sie sind der Angstmacher, ich bin der Mutmacher“
„Wollen Sie mit jemanden, von dem Sie sagen er wäre ein Lügner koalieren“

Gorbatschows Aphorismen zur Lebensweisheit

leave a comment »


Die Amerikaner haben einen großen Fehler gemacht. Sie haben lauter als alle anderen verkündet: Wir brauchen eine neue Weltordnung, die demokratischer und gerechter ist. Und dann sie haben sich als Erste von dieser losgesagt.

Meine erste Reise nach Kanada war umwerfend. Im Jahr 1983 habe ich mich dort sieben Tage aufgehalten, und in dieser Zeit haben es die amerikanischen Radiostationen fertiggebracht, mich zu begraben: Sie kolportierten, ich hätte auf einer Party bei einem Minister zu viel getrunken, dann einen Herzinfarkt gehabt und sei anschließend gestorben. Das ist trotz allem ihr Stil … und sie tun sich schwer, ihn loszuwerden.

Sie wollten keinen Sozialismus mit menschlichem Gesicht – und bekamen einen Kapitalismus mit unmenschlichem Antlitz.

Ein Begriff, mit dem man alles charakterisieren kann, was in unserem Land geschieht, ist das Wort Wirren.

Unter der Führung der USA peilte die NATO einen Kurs in Richtung Erweiterung des Bündnisses durch die Aufnahme der Länder Zentral- und Osteuropas an und begründete diese Entscheidung damit, dass die Sicherheitsarchitektur dies erforderlich mache. Sicherheit erfordert doch schon per Definition immer das Vorliegen einer Gefahr. Doch wer hatte wem gedroht? Wer zum Beispiel hat Polen, Ungarn und Tschechien gedroht, die in die NATO drängten und die ersten Kandidaten für einen Beitritt waren? Wenn es eine Bedrohung gab, warum schrillten dann nicht die Alarmglocken, warum wurde keine Sitzung der Organe der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), des Europarats und des UNO-Sicherheitsrats einberufen?

Anfangs schaffte es Russland nicht, eine ablehnende Haltung einzunehmen – zur Zeit seines Besuchs in Polen 1993 unterzeichnete Jelzin sogar eine Erklärung, nach der es den russischen Interessen nicht widersprach, dass Polen in die NATO eintrat. Später hat sich unser Land besonnen und erklärt, dass es mit dem Erweiterungskurs des Nordatlantischen Bündnisses nicht einverstanden sei. Doch die Position Russlands wurde de facto gar nicht berücksichtigt.

Dieses Argument, das auf den ersten Blick unbestreitbar war, setzte jedoch voraus, dass man Russland als eine Art Außenstehenden in den Fragen der gemeinsamen Sicherheit betrachtete. Das Maximum, zu dem die Amerikaner bereit waren, bestand darin, die bittere Pille etwas zu versüßen. Aber das änderte nichts daran: Die Beziehungen zwischen Russland und dem Westen hatten einen irreparablen Schaden erlitten.

Das neue Russland: der Umbruch und das System Putin
Buch von Michail Sergejewitsch Gorbatschow 2015 (!)

Gorbatschows Aphorismen stammen auch aus diesem Buch. Er starb im August 2022.

Written by medicus58

10. April 2024 at 11:21

Veröffentlicht in Herrgottswinkerl

Tagged with , , , , ,

A Wurstsemmerl für’s Wili

leave a comment »


Seit den negativen Schlagzeilen um das Krankenhaus Nord (Klinik Floridsdorf) versucht der Wiener Gesundheitsverbund Stimmung zu machen, in dem er verspricht alle seine verbliebenen Standorte neu zu bauen. Man ist nun geneigt zu schließen, dass, wenn man sich einen Generaldirektorin Stellvertreter, dessen offensichtliches Hobby (Für die Groß-Baustellen in Wien wurde einst in Klagenfurt „geprobt“.) der Spitalsbau ist, holt, es nicht wundert, dass der glaubt alle Probleme, die die stationäre Gesundheitsversorgung in Wien hat, baulich lösen zu können. Aber auch der private Sektor, sieht seine Zukunft im Neubau: Am Grundstück der heutigen Privatklinik Confraternität in der Josefstadt ist ein gemeinsamer Neubau der Privatkliniken Goldenes Kreuz und Confraternität geplant.

Das Abreißen, nicht zuletzt von Krankenhäusern/Pflegeheimen, und die architektonisch und ökologisch hinterfragbaren Ergebnisse wurden an einem Beispiel hier sehr gut dokumentiert:
Sophienspital: Gebäude nach nur 24 Jahren wieder abgerissen

Milliardenpaket für Wiens ehrwürdige Krankenhäuser, jubelte die Krone und zählt die geplanten Projekte zum x-ten mal auf, so wie Generaldirektorin-Stellvertreter Herwig Wetzlinger: „Wir hatten in diesem Frühjahr schon einen Spatenstich in der Klinik Favoriten und sind bei der Modernisierung unserer Kliniken insgesamt auf einem guten Weg.“ In der Klinik Ottakring wird es nach Abschluss der Modernisierung statt derzeit 80 Pavillons vier große Gebäude geben. Mit einer Investitionssumme von 1,4 Mrd. Euro handelt es sich um das größte der WIGEV-Modernisierungsprojekte. Anderswo spricht man von 5 oder 8 Milliarden, aber jetzt wird gefeiert:

Die Klinik Ottakring lädt deshalb anlässlich des Spatenstichs alle Mitarbeiter*innen zu einer Baustellenjause to go ein – standesgemäß gibt es eine Wurstsemmel und für alle, die kein Fleisch essen eine Käsesemmel oder einen Apfel als gesunde Alternative als take away.

Wir wollen uns jetzt gar nicht am Thema Wurstsemmel und Spiele abarbeiten und kennen aus eigener Erfahrung, dass einige der alten Gebäude wirklich nicht kostengünstig sanierbar sind, nur löst der WiGEV mit seinem Plan vielleicht die Probleme der Bauwirtschaft, aber weder das Personalproblem noch das Gangbettenproblem einer explodierenden Bevölkerung.

Ein Blick in den RSG 2025 zeigt uns, dass schon jetzt der 2018 Stand der systematisierten Akut-Betten (11.196) mit 10.103 tatsächlichen Betten nicht bespielt werden konnte und für 2025 um über 5% abgesenkt werden soll.

Ich finde im Netz leider keine Zahlen zu den in den um- oder neugebauten Kliniken dann vorhandenen Betten und für 2050 haben wir noch keinen RSG, aber die Zahlen die ich aus meiner beruflichen Tätigkeit aus zwei Einrichtungen kenne (aber ohne Link nicht hier reinschreiben kann), deuten darauf hin, dass das noch weniger als jetzt sein obwohl sich die Wiener Bevölkerung von 2022 1.960655 auf 2050 2.278.068 vermehren wird. Da die Wanderungsgewinne die prognostizierte Geburtendefizite übertreffen (Statistik Austria) und auch dadurch das Stärkstes Bevölkerungswachstum im Pensionsalter auftritt, dürfte 2040 die Bevölkerung ab dem Alter von 65 Jahren um 45,5 % (bzw. rund 804 000 Personen) größer sein als 2022.

Da kann sich die Bauindustrie noch auf Impulse freuen, wenn Generaldirektorin Stellvertreter Wetzlinger bereits den Ruhestand genießt. Um aber Peter Hackers Versprechen (Wer in Wien medizinische Versorgung braucht, bekommt diese in unseren Kliniken rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr.) zu gewährleisten wird das zu wenig sein. Ein Krankenhaus benötigt Personal und Betten, so einfach ist das.

Written by medicus58

4. April 2024 at 12:17

ChatGPT revisited

leave a comment »


Gestern haben wir die deutsche Version von ChatGPT mit der Bitte um Erklärung einer zentralen Beziehung zwischen Ortsauflösung und Pixelgröße scheitern gesehen.

Erwartet hätte ich mir die einfache Erklärung erwartet, dass das Objekt mindestens zwei Pixel „belegen“ muss, um in seiner Länge korrekt dargestellt zu werden. Gleichsinniges gilt für die diskrete Darstellung von zwei Objekten. Der Abstand zwischen beiden Objekte muss auch durch zwei (nicht ein) Pixel getrennt werden.

Das englische CHATGPT antwortete:

The spatial resolution of digital detectors is double the pixel size because each pixel on the detector is essentially a unit of measurement for capturing light and producing an image. When the size of each pixel is decreased, the detector is able to capture more detail and information in each unit of measurement, resulting in a higher resolution image.

By having a spatial resolution that is double the size of each pixel, the detector is able to accurately capture more detail in the image and provide a higher quality output. This higher resolution allows for more precise and detailed images, making it especially important in fields such as medical imaging, security surveillance, and satellite imaging.

Eigentlich, im Gegensatz zu dem was mir mein Jungvolk prophezeite, hat mE auch hier ChatGPT keine wirkliche Erklärung für das Problem geboten.

Und wie schon gestern geschrieben, sollten das Problem sowohl Digitalfotographen als auch Ärzte verstehen.

Written by medicus58

30. März 2024 at 08:06

ChatGPT auf die Probe gestellt

leave a comment »


Jetzt hat es mich mal gereizt die künstliche Intelligenz auf die Probe zu stellen, nachdem mir mehrere Youngsters versicherten, dass ChatGTP ihnen Dinge besser erklären kann als Lehrbücher und Vortragende. Ich fragte also:

Erkläre mir, weshalb die Ortsauflösung digitaler Detektoren immer über der doppelten Pixelgröße liegt

Der Hintergrund meiner Frage ist sowohl für die Digitalfotographie als auch ihr medizinisches Pendant wichtig.

Damit ein Bild genau erfasst werden kann, werden pro kleinstem zu erkennenden Objekt mindestens zwei Pixel benötigt.

In der Realität benötigt man eher einen Faktor von >2, weil neben dem Partialvolumeneffekt, der die Ortsauflösung verringert auch noch andere Effekte (Moiré, Rauschen durch Oversampling!) beitragen. Sie müssen nicht Medizinphysiker sein, um diese Erkenntnis zu benötigen.

Auch als Hobbyfotograph sollten Sie vermeiden Unsummen in eine hochauflösende Kamera zu investieren, nur um beim Objektiv zu sparen (=teures digitales Oversampling für eine optisch schlechte Auflösung) aber auch vice versa.

Als Arzt sollten Sie vielleicht verstehen, dass Sie zB einen mikroskopisch kleinen Tumor nicht mit noch so teuren PET/CTs ausschließen können…

ChatGPT (Modell GPT-3.5 Turbo von OpenAI) gab mir folgende Antwort:

Die Ortsauflösung digitaler Detektoren liegt immer über der doppelten Pixelgröße, da dies notwendig ist, um genaue und präzise Bilder zu erzeugen. Durch die Verwendung einer höheren Ortsauflösung als der Pixelgröße können feinere Details erfasst und dargestellt werden, was zu einer besseren Bildqualität führt. Dieser Prozess ermöglicht es, Objekte genauer zu lokalisieren und zu identifizieren, was in vielen Anwendungen, wie der medizinischen Bildgebung oder der Sicherheitsüberwachung, von entscheidender Bedeutung ist.

Das ist IMHO Schwachsinn, denn es wird Ursache und Wirkung verdreht und statt einer Begründung einfach meine Frage gespiegelt.

Damit konfrontiert erklärt mir das Jungvolk, dass das im englischen ChatGPT sicher besser wäre, also freuen Sie sich oder befürchten Sie eine Fortsetzung.

Written by medicus58

29. März 2024 at 19:33

ORF: abzocken und Zeit stehlen

leave a comment »


Es gab Zeiten, da drückte man nur aufs Knöpferl und schaute fern, auch wenn der Horizont im Staatsrundfunk entweder nur weit nach rechts (Alfons Dalma) oder direkt zur US Propaganda (Hugo Portisch) reichte.

Bisweilen musste man die Zimmerantenne (Libelle) an unmögliche Orte tragen, das analoge Bild war nicht ganz störungsfrei, aber man sah was. Digital ist naturgemäß da oder gar nicht. Auch die Gebühreneintreiber bekam man damals kaum zu spüren.

In den Jahren danach quälten einen die ausgelagerten Mißgeburten des ORF, GIS, Simply TV (hab nie verstanden, weshalb formal eigenständige Firmen einem für ein und dasselbe Produkt mehrfach zur Kasse baten (wos wor dena Leistung?), wenn man in die Ferne schauen wollte.

Die Umstellung für ein im Vergleich zu anderen Anbietern schwaches HD ließ mich sowohl technisch als auch in meinen Sehgewohnheiten auf die Satellitenschüssel ausweichen. Damit war mir der terrestrische ORF verwehrt, wollte ich nicht zwei verschiedene Module und verschiedene Karten (zusätzlich zur normalen Gebühr) pro Gerät anschaffen. Bei drei Empfangsgeräten macht das schon einiges aus.

Jetzt wiederholt sich alle paar Jahre dasselbe Spiel. Wenn eine Karte abzulaufen droht, kommt eine E Mail, nach Bezahlung kommt eine Karte und die Suche beginnt, welche Karte ausgetauscht werden muss. Begeht man hier einen Fehler und tauscht eine noch nicht vor dem Abschalten stehende Karte, dann wird in den nächsten Tagen ein anderer Schirm schwarz. Hat man die ausgetauscht Karte schon entsorgt, wird es blöd.

Auch mit der neuen Karte bleibt der Schirm (bis zu 3 Stunden) dunkel, bis diese via SAT registriert ist. In der Zeit darf man das Gerät nicht ab oder umschalten, was eine weitere Zumutung darstellt (aktuell dauerte die Registrierung 50 Minuten!) Wer jetzt noch zuviel Geld hat, dem hilft ORF Digital weiter. Statt nur die Karte zu tauschen wird einem ein ORF-MODUL angeboten:

Nutzungsvertrag für 5 Jahre
Danach mit neuerlicher Freischaltung Modul weiter nutzen
Kostenbeitrag: EUR 59,80 inkl. Freischaltung

Das ist die Alternative zur ORF-KARTE

Nutzungsvertrag für 5 Jahre
Danach Kartentausch notwendig
Kostenbeitrag: EUR 21,90

Ob das Modul nun auch die terrestrischen Kanäle freischaltet, ist mir eigentlich auch schon blunzn, bei einem Preis der doppelt so teuer wie zwei einzelne Karten ist.

Wer also glaubte mit der Haushaltsabgabe des ORF (zB für Arztpraxen) wäre der Gipfel der Verarschung erreicht, den belehrt das ORF Loch, pardon Logo, eines Besseren.

Written by medicus58

27. März 2024 at 10:22

Warum ich nicht gegen rechts demonstriere und was uns die Diktatur bringt

leave a comment »


Während der ORF noch von Demo für Demokratie und gegen Rassismus spricht, bringt es HEUTE wieder auf den Punkt Große Anti-FPÖ-Demo mitten durch Unwetter in Wien.

Ob der ORF, der von Hunderten oder HEUTE, das von Tausenden Teilnehmern spricht, recht haben weiß ich nicht, weil ich war nicht dabei. Anders als Volkshilfe, Fridays for Future, das Mauthausen Komitee, Burg- und Volkstheater und die Omas gegen Rechts, SPÖ, Grüne, NEOS, KPÖ, LINKS, Gewerkschaftsjugend, SOS Mitmenschen, Zara, Frauenhäuser,.. .

Offenbar war man sich zwischen diesen Gruppen einig, dass man die extreme Rechte nicht will. Wenn man in diesem Land gegen Rechte Politik an sich wäre, hätten sich in den letzten Jahrzehnten die Wahlbehörden stärker verrechnet als die Wahlkommission der SPÖ.

Sorry Freunde, so ehrenhaft Euer Protest ist, dient er mehr der Selbstbeweihräucherung als politischen Zwecken. Im Rausch der moralischen Selbstsicherheit scheint den Teilnehmern entgangen, dass sich die politischen Chancen der FPÖ, so sie sich nicht gerade selbst wegputschte, seit Vranitzkys Bann gegen die Haider FPÖ beständig anstiegen.

Wenn der vor jeder Fernsehkamera auftauchende Volkshilfe Direktor Fenninger mutig fordert: „Wir erwarten uns ein Versprechen der Parteien, dass sie am Ende des Tages nicht koalieren“, hat er zwar mit schlafwandlerischer Sicherheit den Knackpunkt aber nicht das Problem getroffen.

Das Problem, das Gesellschaften an der Wahlurne in den autoritären Abgrund führt waren nicht die Parteien der späteren Diktatoren sondern die Unfähigkeit der anderen sich zu einigen.

Weder die Bolschewiken noch die Nazis oder Putin errangen die absolute Mehrheit, ja oft weniger als ein Drittel der Stimmen, solange Wahlen noch relativ demokratisch abliefen. Und auch das nur, weil die Wähler von den anderen Parteien enttäuscht zu den Extremen überliefen.

Die gefährlichen politischen Ränder haben selten mehr als ein Drittel der Gesellschaft hinter sich, dann zwei Drittel zu Protesten auf die Straße zu bringen beweist und bewirkt gar nichts.

Warum?

Solange das einzige Band der zwei Drittel ist, gegen das dritte Drittel zu sein aber keine Alternative anbieten (Deflon Vranitzky), dann werden sie frustrierte Wähler nicht zurück holen. Erst wenn die zwei Drittel sich eingestehen, dass ihre Konsensunfähigkeit die Extreme erst erststarken ließ, wären sie stark genug sich gegen die Ränder von ganz links und ganz rechts erfolgreich zu wehren.

Die Gesellschaft driftet auseinander, weil man mit den (oft aufgebauschten) programmatischen Unterschieden Wähler fängt und verlernt hat, schon im Vorfeld die möglichen Kompromisse anzudiskutieren. Unsere Politiker bräuchten weniger PR Berater als Pragmatiker, aber davon sehe ich wenig, und auf Wohlfühldemos schon gar nichts.

Written by medicus58

24. März 2024 at 17:31

Die Realität trifft man im Park

leave a comment »


Am Schützplatz im 14. Bezirk gibt es einen Park mit Kinderspielplatz und somit auch ein paar Bänke. Wenn man in der Gegend etwas Zeit totschlagen muss, dann bieten sich diese gerade zu an, hier etwas auf seinem Kindle zu lesen.

Immer mehr (vermeintliche Mütter) treffen mit Kindern ein. Ein auf den ersten Blick beruhigendes Bild in meinem Alter. Hier wachsen die Garanten meiner Pension heran. Ich wandte mich wieder den Erinnerungen Gorbatschows zu, die ich aktuell lese.

Eines der Kinder weigerte sich mit den anderen zu schaukeln und die vermeintliche Mutter erklärte den anderen, dass er Angst hatte. Kurz danach kam ein übergewichtiger Bub auf mich zu und grapschte nach meinen Haaren. OK, ganz offensichtlich waren das augenblicklich seine besonderen Bedürfnisse.

Ziemlich offensichtlich hatten fast alle der Kinder sogenannten Migrationshintergrund, die Damen, die sich um die Kinder bemühten, nur in Ausnahmefällen. Die Bemühungen, dem süßen farbigen Mädchen beizubringen, sich auf die Schaukel zu setzen blieben während meines Aufenthaltes erfolglos.

Google Maps sei Dank ließ sich rasch eruieren, dass sich in der Nähe eines der sogenannten Sozialpädagogische Zentren der Stadt Wien befindet, um die statistisch beängstigende Häufung in ihrer Entwicklung beeinträchtigter Kinder zu erklären.

Warum hat mich dieses Erlebnis so betroffen gemacht?

Erstens, weil ich selbst als Vater Gott-an-den-ich-nicht-glaube sei Dank eben nicht betroffen bin.

Zweitens, weil man, hat man das Gesundheitssystem wenige Monaten hinter sich gelassen, eben die Realitäten im Sozialsystem rasch vergisst.

Und Drittens, weil einem in Zeiten der Digitalisierung, AI und Automatisierung hier klar wird, wie personalintensiv die ernsthafte Betreuung von Menschen eben ist und das nicht Algorithmen gesteuert lösbar ist.

Der dicke Bub ist gerade hingefallen und schaffte es erst nach 5 Minuten geduldiger Anleitung und Motivation durch seine Betreuerin wieder auf die Beine.

Gorbatschows Lebenserinnerungen werde ich mich erst später wieder widmen, auch wenn sich da viel über den Zusammenbruch staatlicher Systeme lernen lässt. Zu beobachten mit welcher Ruhe hier die meist jungen Frauen diesen Kindern basalste Fertigkeiten beibringen,  bringt einen rasch zum drohenden Zusammenbruch unserers Gesundheits- und Bildungsystems, wenn wir weiterhin glauben, dass wir überall Personal einsparen müssen, um Geld für die technischen und logistischen Herausforderungen unserer Zeit zu haben.

Auch der Fokus auf die Alten Pflege übersieht, dass wir durch die Zuwanderung auch am anderen Ende der Alterskala zusätzlichen Bedarf generieren. Jedes dieser Kinder hatte seine eigene Betreuungsperson und die schien voll ausgelastet.

Written by medicus58

22. März 2024 at 11:38

Weiß nicht was alle haben, kann kana mehr Deitsch?#Bildungskarenz

leave a comment »


Die vier Hexen

Die neoliberale Agenda Austria, wurde von rechts (Wirtschaftskammer, NEOS, ÖVP) Vorgeschichte, um die Bildungskarenz zu „reformieren“, also abzudrehen.

Nur um das Budget des AMD zu entlasten, agiert man sogar gegen das eigene, bürgerliche Klientel, dass sich mit ein paar sinnlosen Kursen die Babypause verlängert. Was der AUVA der Brandschutz, ist nach 1-jähriger Pause nun der Rechnungshof, der kritisierte, dass das Instrument, das Unterschichten höher qualifizieren sollte, dem Nobelproletariat Auszeiten aus dem Arbeitsprozess finanziert.

Dass das ganze auch eine willkommen Querfinanzierung für Kursanbieter war, kommt unerwähnt davon.

Die Hietzinger und Döblinger Regimenter werden, so nicht selbst Unternehmer, könnten sich auf den Schlips getreten fühlen, wenn ein Schellhorn plötzlich für Transferzahlungen an den türkischen Kinettngraber lobbyiert, aber Bravo: Wer in Salzburg sich nicht durchsetzt, der kann das auch in Wien, wenn es der Sache nützt; knapp vor der nächsten Wahl.

Aber bei näherer Betrachtung sollte es doch nicht wundern, dass unter Bildungskarenz eine Karenz, also Auszeit, von der Bildung angestrebt wird und nicht das Büffeln beim Babywickeln.

Auch bei der Nahrungskarenz bleibt man nüchtern, man karenziert sich von und nicht zur Essensaufnahme, warum soll das bei der Bildungskarenz anders sein, oder bilde ich mir da was ein?

Bilde ich mir da ein es gänge der Agenda Austria um unser Land, die unteren Bildungsschichten oder wiedereinmal nur ums BÖRSERL ihrer Geldgeber.

Ginge es um die Sache, hätte man gleich beim Erscheinen des Rechnungshofberichts im April 23 einhaken können, oder haben die dort so eine lange Leitung?

Written by medicus58

14. März 2024 at 11:27